Zwei Jahre sind schon vergangen, seit unser erstes Bienenvolk eingezogen ist. In der Zwischenzeit durfte ich unserer Hauptimkerin Celine immer wieder bei der Pflege assistieren und ich habe einige spannende Aspekte der Bienen und ihrer Lebensweise und auch ihrer Abhängigkeit vom Menschen (Honigbienen sind durch Zucht angepasst..) kennengelernt.

Der Schwarm in einer Schwarmkiste Mein immer größer gewordenes Interesse hat dieses Jahr dazu geführt, dass ich einen 'eigenen' Bien - einen ansehnlichen Schwarm aus der Annenstrasse - im Waldgarten angesiedelt habe.

Beobachtung des Schwarmes

Diese werde ich möglichst naturnah halten, eine Liste von Mindestkriterien der naturnahen Bienenhaltung habe ich bei der Dresdener Initiave "Biene sucht Blüte" gefunden.

Der Bienenstock

In den Tagen (und Wochen) vor dem Einzug habe ich mich mit der Frage nach 'der richtigen' Beute - dem Bienenstock beschäftigt. - Hier gibt es eine überwältigende Anzahl an Bauformen und ähnlich viele Herangehensweisen.. Eine große Hilfe waren dabei die Seiten des Imkerverein Berlin-Tempelhof mit der Orientierungshilfe für die Suche nach der besten Bienenbeute (nach Dr. Liebig aus "Einfach imkern")

Für mich waren die folgenden Gesichtspunkte am wichtigsten:

  • die natürliche Lebensweise der Bienen unterstützend / Bienenfreundlichkeit
  • natürliche Materialien / ökologische Herstellung
  • Kompatibilität / Verwendung gängiger Maße
  • einfacher Aufbau / Eigenbau möglich
  • bewährtes System / die Arbeit des Imkers unterstützend und minimierend
  • Erweiterbarkeit

Meine (Internet-)Recherchen ergaben, dass in Norddeutschland hauptsächlich die "Segeberger Beute" aus Kunststoff (Hart-Schaumpolystyrol) verwendet wird. Daneben gibt es u.a. die vom Verein für wesensgemäße Bienenhaltung, Mellifera unterstütze Bienenkiste und diverse andere Magazinbeuten aus Holz.

Die Segeberger Beute aus Plastik scheidet aus, dieser Werkstoff ist in meinen Augen weder Bienengemäß noch ökologisch vertretbar. Außerdem kann diese Beute nicht selbst gebaut werden. Die Bienenkiste ist vom Ansatz her spannend ("..um mit verhältnismäßig geringem an Aufwand selbst Bienen halten zu können - aus Freude an der Natur und um für den Eigenbedarf etwas Honig zu ernten."), aber meine Erfahrung mit Celines Bienenkiste ist, dass die Bienen darin schwer zugänglich sind - die Kiste muss für Kontrollen etc. auf den Kopf gestellt werden und es wird der gesamte Unterboden abgenommen. Auch die Belüftung bzw. der Wasserhaushalt scheint darin nicht ganz so einfach - es schimmelte gelegentlich.

Letztendlich bin ich bei der Hohenheimer Einfachbeute nach Dr. Liebig gelandet. Diese scheint auch unter dem Aspekt der offenen Baupläne meinen Vorraussetzungen zu entsprechen: Sie ist aus Holz, (wohl) bienenfreundlich, erweiterbar, selbst zu bauen, Imkerfreundlich und nutzt das Zander-Rähmchenmaß.

Bienestock-Bau

Nach der Sichtung der Baupläne habe ich erst einmal alles von 20mm Holzstärke auf 18mm umgerechnet - im Baumarkt war einfach kein 20mm Material zu finden.

Die erste Zarge war recht einfach gebaut, der Boden war ein wenig komplizierter. Um davon eine Vorstellung zu bekommen, musste ich mir noch eine andere Bauanleitung anschauen: .

Noch während des Bauens erreichte mich der Anruf, dass ich wahrscheinlich innerhalb des nächsten Tages einen Schwarm bekommen würde. Nach einer kleinen Reise zum Imkerbedarf im Umland waren dann auch alle Teile für den Bienenstock vollständig und ich konnte letzte Handgriffe wie die Montage der Rähmchen-Auflageschienen und das Bestücken der Rähmchen mit Dreiecksleisten erledigen.

Einzug

Aus der Nähe betrachtet

Das Einzugszeremoniell gestaltete sich wegen des etwas kühlen Wetters nicht so einfach. Die Bienen bewegten sich nicht besonders zielsicher auf die Beute zu sondern waren eher etwas träge. Vielleicht gelang es uns dadurch einfacher, festzustellen, dass es einen Königin im Schwarm gab. Nachdem der Einzug sich dann doch eine ganze Weile hinzog und es langsam gen Abenddämmerung ging, haben wir den Rest wegen zunehmender Dunkelheit und nachdem die Königin eingelaufen war, mit Hilfe von Celines Elfenfeder (Gänseflügel) in die Kiste gefegt und der Bien war nach ca 1 1/2 Stunden komplett eingezogen. (Man achte auf hellen und vor allem glatten Stoff beim Einlaufen lassen)

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